Am 28.02.2018 fand bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ein Fachtag zum Thema „Digitalisierung in der Pflege“ statt. Auch wir waren vor Ort und wurden mit den neusten Innovationen und Start-Up-Unternehmen vertraut gemacht. Die BAuA führte an dem Tag durch die Veranstaltung und es wurden den Teilnehmern fünf Thesen präsentiert, welche im Rahmen einer Befragung im Pflegesektor zum Thema „Digitalisierung 4.0 im Sektor Pflege“ immer wieder auftauchen:
1. „Die Pflege will die Technik nicht!“
Diese These wurde anhand einer Erhebung belegt. Hier zeigen die Befunde, dass die Pflege in erster Linie mit Menschen arbeite möchte. Prinzipiell haben Pflegende eine geringere Affinität gegenüber der Technik als andere Berufsgruppen. Jedoch sprachen sich insgesamt 87% der Befragten für moderne Technik in der Pflege aus.
2. „Die Pflegebranche hängt in der Digitalisierung hinterher!“
Die Pflege möchte sich für eine Digitalisierung öffnen und geht schon erste Schritte, hängt aber gegenüber anderen Berufszweigen hinterher.
3. „Die Digitalisierung wird in der Pflege Arbeitsplätze kosten!“
Um diese These zu beantworten, wurde der „Job-Futureomat 2018“ (https://job-futuromat.iab.de/) genutzt. Dieser berechnet, welche Tätigkeiten im Job heute schon ein Roboter erledigen könnte. Bei dem Beruf „Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/-in“ können aktuell weniger als 30% der Tätigkeiten durch einen Roboter übernommen werden.
4. „Digitalisierung in der Pflege sorgt für mehr Zeit mit den Pflegebedürftigen!“
28% der befragten Pflegekräfte finden, dass der Einsatz von moderner Technik ihnen aktuell mehr Zeit mit den zu Pflegenden ermöglicht.
5. „Digitalisierung wird für gute Arbeit in der Pflege sorgen!“
Ein Großteil der Befragten findet, dass durch die Digitalisierung mehr Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz erreicht werden kann. Jedoch äußerte sich etwa die Hälfte der Befragten, dass so auch mehr Zeitdruck, Stress und eine verstärkte Leistungskontrolle auftreten werden. Zudem vermutet ein Großteil der Pflegekräfte, dass die Digitalisierung in den nächsten Jahren trotzdem eine zusätzliche Personaleinsparung mit sich bringt.
Im Rahmen des abschließenden Networking-Buffets konnten wir weiterführende Kontakte im Pflege- und Arbeitsschutzsektor knüpfen, die für unser Projekt Stress-Rekord hilfreich sind.