Nachdem die Erprobung des Lernspiels „Stress-Rekord“ am 28. Juni ihren Auftakt hatte, befinden sich die Teilnehmenden des Projektpartners Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus... gGmbH (TWSD) nun in der Onlinephase. Die Führungskräfte haben in dieser 8-wöchigen „Spielphase“ Zeit, sich selbstständig mit den Lerninhalten des Lernspiels auseinanderzusetzen und die Selbstreflexionsfragen zum Spiel zu beantworten.

Im Rahmen dieser Erprobung wird das Lernspiel aus seine Wirksamkeit getestet und von der Zielgruppe hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und Spielfreude beurteilt. Die Teilnehmenden werden an 3 Messzeitpunkten um ihre Einschätzungen gebeten. Während der ersten 4 Wochen der Onlinephase wurden zusätzlich anonyme Nutzerdaten zum Spielverhalten gesammelt. Beispielsweise wurde die Gesamtspieldauer erfasst, also wie lange ein/e Nutzer/in braucht, um das Spiel insgesamt einmal durchzuspielen. Zudem wurde erfasst wie oft die Nutzer/innen das Spiel pro Wochen spielen, zu welchen Tageszeiten sie das Spiel spielen und wie lange sie sich mit einzelnen Spielabschnitten befassen. Diese Daten sollen anschließend mit denen aus den Fragebogenerhebungen in Verbindung gebracht werden und damit einen Einblick in das Spielverhalten der Nutzer/innen ermöglichen.

Bevor am 23. August der Abschlussworkshop der Personalentwicklungsmaßnahme stattfinden wird, haben die Teilnehmenden nun in der verbleibenden Zeit der Onlinephase die Möglichkeit, Inhalte aus dem Spiel zu reflektieren. Angeregt wird dieser Prozess durch ein Lerntagebuch mit Selbstreflexionsfragen im Teilnehmerhandbuch, welches die Teilnehmenden ausfüllen.

In dem Lernspiel „Stress-Rekord“ wird der/die Spieler/in immer wieder mit neuen Ereignissen konfrontiert, wie sie im normalen Pflegealltag regelmäßig auftreten und meist auch ein Handeln der Führungskräfte in der ambulanten Pflege erfordern. Diese Ereignisse basieren auf Problemlagen und Schwierigkeiten, denen echte Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag begegnen. Alle Charaktere im Lernspiel sowie deren arbeitsbedingte Belastungen wurden auf der Grundlage von anonymen Befragungen echter Pflegekräfte entwickelt.

Das Ziel für den/die Spieler/in ist dementsprechend nicht nur das Erkennen der vorliegenden Belastung eines Charakters, sondern auch die Reaktion mit passenden Maßnahmen, um der Pflegekraft „spielerisch“ bei der Lösung ihres Problems zu helfen. Der/die Spieler/in soll ein Gefühl für den Charakter bekommen, um den Stress der Pflegekräfte im Spiel so gering wie möglich zu halten. In jedem Level des Spiel tauchen neue Mitarbeiter und damit auch neue Charaktere mit anderen Belastungen auf. Damit soll der/die Spieler/in motiviert werden, sich den individuellen Problemen jeder Pflegekraft im Einzelnen zu widmen.

An dieser Stelle möchten wir einen Charakter aus Level 2 vorstellen: Ursula Hagelhans

„Ursula Hagelhans ist 55 Jahre alt. Sie ist eine geschiedene Mutter. Ihre einzige Tochter hat bereits zwei Kinder, wobei sich Ursula sehr über ihr „Oma-Sein“ freut. Vor vier Jahren hat sie in diesem Pflegedienst als Altenpflegerin angefangen, nachdem sie in der stationären Altenpflege tätig war. Sie empfindet die Krankenpflege als einen sehr facettenreichen Beruf, wobei sie besonders den Umgang mit unterschiedlichen Menschen liebt. Außerdem ist der Pflegeberuf für Ursula die Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurück zu geben.“

Frau Hagelhans ist sehr sorgsam in ihrer Arbeit, dennoch bereiten ihr häufige Unterbrechungen in ihrer Arbeit, welche sie nicht ignorieren kann, immer wieder Probleme. Genauso ist das Autofahren in ihrem Beruf aufgrund der langen Fahrabstinenz schwierig. Früher konnte sie die Touren entweder mit ihrem Mann oder mit dem Fahrrad bewältigen. Dies ist nun nicht mehr möglich und ihr wurde ein neuer Dienstwagen zur Verfügung gestellt, dessen Bedienung ihr äußerst schwerfällt, besonders in Gefahrensituationen.

Auf solche und weitere Probleme der im Spiel integrierten Charaktere soll der/die Spieler/in reagieren und geeignete Unterstützung für seine Pflegekräfte finden.