Der Zukunftstag ALTENPFLEGE 2018 auf der Altenpflegemesse in Hannover hat sich dem Thema Digitalisierung angenommen und in verschiedenen Fachvorträgen aufgezeigt, welche Konzepte es für die erfolgreiche Implementierung von digitalen Struk-turen in der Altenpflege bereits gibt und wo Hindernisse bestehen.
Ob "smarte Apps", altersgerechte Assistenzsysteme (AAL) oder E-Health-Lösungen - die Digitalisierung hat auch die Pflegebranche erreicht. Im Bereich der Altenpflege kann die Digitalisierung auch neue Potenziale zur Ergänzung und Erleichterung der alltäglichen Arbeit mit sich bringen. Sei es durch die Einführung von automatischen Bestellprozessen, dem Einsatz von AAL oder der Robotik.
Prinzipiell ergeben sich Möglichkeiten, die Pflegenden bei ihrer Arbeit zu entlasten und trotzdem eine gute Pflegequalität zu gewährleisten. Doch nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch ethisch sinnvoll. Ein Gedanke, der die Digitalisierung der Pflege prägen wird und der auch verschiedene Beiträge durchzog. Daneben bleibt auch die Frage zu klären, ob und wie die Digitalisierung dazu beitragen kann, den Pflegenotstand generell zu lindern und die Altenpflege weiter voranzubringen.
Evidente Nachweise für den Nutzen von Technologien stehen bezüglich der Arbeitsbedingungen und -organisation in der Pflege bisher ebenso aus wie belastbare Daten zur Verbreitung von unterschiedlichen technischen Lösungen oder verlässliche Informationen zu den Einstellungen von Pflegenden. Diese Lücke gilt es weiter zu füllen.
Dr. Meiko Merda (MEMe – Forschung I Trainings I Projekte, Berlin) konnte dazu in seinem Vortrag Erkenntnisse aus einer Studie vorstellen, die vom BGW, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Offensive Gesund Pflegen (OGP) zum Thema "Pflege 4.0 – Einsatz moderner Technologien aus der Sicht professionell Pflegender" initiiert wurde. Anhand von durchgeführten Workshops und schriftlichen Befragungen mit Expert*innen wurden erste Ergebnisse für vier "Fokustechnologien" ermittelt (Elektronische Dokumentation, Telecare, Technische Assistenz und Robotik) und daraus eine Reihe von Handlungsempfehlungen entwickelt.
Wie verbreitet die einzelnen Technologien schon sind, welche Chancen entstehen, aber auch welche Hürden es gibt, kann man detailliert im veröffentlichten Forschungsbericht nachlesen:
Pflege 4.0 - Einsatz moderner Technologien aus der Sicht professionell Pflegender (PDF)
Das Interesse des Publikums am Thema war groß, so dass auch die Altenpflegemesse vom 02. - 04. April 2019 in Nürnberg wieder die Frage aufgreifen wird: "Wie verändert Digitalisierung die Pflege?".